Hi,
ich wollte euch unser Setup vorstellen wie wir die MPS bei LIVE-Gigs einsetzen. Wir sind eine 4-köpfige Partyband, die früher zu sechst/siebt jahrelang auf vielen Bühnen unterwegs waren. Aufgrund von diversen Trennungen von Band-Mitgliedern haben wir uns vor einiger Zeit entschieden nur noch zu viert auf Tour zu gehen.
Die Besetzung ist Drums (das bin ich), Gitarre, Bass und Gesang. Keyboard und weitere Begleit-Instrumente kommen von der MPS.
Alle Songs wurden in Cubase aufgenommen/gemixt/ und für die MPS entsprechend exportiert. Wir haben uns von Anfang entschieden Gruppenspuren zu erstellen und 8 Kanäle an den Saal-Mixer zu senden um im LIVE-Mix weiterhin flexibel eingreifen zu können.
Das forderte zuvor eine wohlüberlegte Struktur, die sich letztendlich durch alle Songs zieht. Bei den Planungen habe ich des öfteren mit Klaus gesprochen um den optimalen Weg in der MPS zu finden. Flexibilität ist Fluch und Segen zugleich. Man muss sich irgendwann für eine Struktur entscheiden, in der Hoffnung, dass dabei nichts übersehen wird.
Alle Songs wurden in folgender Struktur für die MPS aus Cubase exportiert und dazu das folgende Routing in der MPS eingerichtet.
Man kann sich sicherlich vorstellen, was das für eine Vorbereitung war. Ich schätze ca. 6-8 Monate haben wir auf jeden Fall daran gearbeitet. Die Spuren wurden im mp3-Format in einer Qualität von 320 kBit/s und mit der entsprechenden Spurnummer exportiert um den Song direkt in der MPS mit der vordefinierten Spurbelegung importieren zu können.
Die Reihenfolge der Spuren habe ich deswegen so gewählt, damit die wichtigen Spuren auf den Spuren 1-8 liegen. Die Spuren 9-16 sind oft nicht belegt oder für den LIVE-Betrieb meist nicht relevant.
Im Song selber wird entschieden welche Instrumente/Spuren runter gezogen werden oder nicht. (Bild 3)
Im Master ziehen wir die Spuren komplett runter, die im LIVE überhaupt nicht zum Einsatz kommen. Hierfür sind entsprechende Session gespeichert, die einfach geladen werden können.
Da ich alle Songs LIVE spiele ist ein Klick natürlich unumgänglich. Hierzu gibt es zu jedem Song eine Klick-Spur. Was ich mir an der Stelle noch wünsche ist eine MIDI-Clock. Klaus weiß das und arbeitet schon fleißig daran.
Das Song-Routing war von Beginn an sehr wichtig. Die Spuren werden, wie oben bereits schon erwähnt, auf insgesamt 8 Outs geroutet. Zum Einsatz kommt hierzu die Soundkarte Focusrite Scarlett 18i20 2Gen. Die Soundkarte hat u.a. 8 Outs und zwei Phones-Out.
Die Soundkarte musste so konfiguriert werden, dass alle Spuren inkl. Klick auch auf den Phones-Out zu hören sind.
Eine weitere wichtige Frage stellte sich noch.
Wie und wo wird die MPS (Rack) auf der Bühne platziert und wer steuert diese im LIVE-Betrieb ?!
Da wir kein Keyboard auf der Bühne haben, war die Entscheidung nicht so einfach.
Nach langen hin und her haben wir entschieden das System bei mir am Drum-Set aufzubauen. Aber mit ein paar Stöcken in der Hand ist man natürlich etwas unflexibel.
Am Ende kam folgende Hardwarekonfiguration zu Stande, die in ein Rack gepackt wurde.
Das Rack ist wie folgt aufgebaut (von oben nach unten)
• Netzteil mit 8 Anschlüssen und Überspannungsschutz. Da hängen alle Komponenten dran.
• Monitor-Mischer. Hier werden die Signale der Soundkarte und vom externen Saal-Mixer für mein InEar gemixt.
• Compressor/Limiter. Zum Schutz meiner Ohren.
• Focusrite 18i20 2Gen Soundkarte. 8 Kanäle gehen an den Saalmixer und an Phones 2. Phones 2 geht in den Monitor-Mischer.
• Maus und Tastaturablage
• Midi-Port 4*4 und Thin-Client (Win7 64bit / 8GB RAM / 256 GB SSD)
• Schublade ( Ersatzteile und Kabel)
• Monitor-Endstufe für mein Drum-Modul
Routing
• Das MPS-Signal geht über die Soundkarte mit 8 Outs an den Saal-Mixer
• Phones-Out der Soundkarte geht in meinen Monitor-Mischer
• LIVE-Instrumente und Vocals vom Saal-Mixer jeweils getrennt in meinen Monitor-Mischer
• Monitor-Mischer geht an den Limiter
• Limiter geht in mein In-Ear-System
Der große Monitor steht nur im Proberaum. Live kommt der kleine 7-Zoll-Monitor zum Einsatz.
Der Monitor dient im LIVE-Betrieb nur zur Überwachung des Systems. Die integrierte Lyrics-Funktion kann ich momentan leider nicht für mich nutzen. Dazu gleich mehr.
Die Songs wurden in Sets/Blocke strukturiert und werden mit dem Midi-Fußtaster gesteuert.
Songtexte
Ich bin bei den Drums nicht unbedingt auf Text und Akkorde angewiesen, aber auf jeden Fall benötige ich Drum-Tabs um einen strukturierten Ablauf zu gewährleisten. Man kann sich einfach nicht alles merken. Leider ist es äußert schwierig Drum-Tabs im MPS eigenen Lyrics-Editor zu erstellen/bearbeiten. Daher habe ich für mich entschieden einen externen Viewer zu nutzen, den ich per MIDI-Befehl steuere. Das ist über die MPS mit songbezogene MIDI-Events und MPS-Controls ziemlich einfach gelöst. Zudem steuere ich die Sounds in meinen Drum-Modul.
Über Kanal 16 wird der externe Viewer gesteuert, über Kanal 10 wird das Drum-Modul gesteuert.
Falls es jemanden interessiert, noch die Rückansicht des Racks. Die Kabel sind noch nicht vollständig aufgeräumt.
Fragen dürfen gerne gestellt werden
Viele Grüße
Andreas